Fronleichnam
Das Fronleichnamsfest oder Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Das Fest wird erstmals 1246 von Bischof Robert im Bistum Lüttich gefeiert. Der Überlieferung nach hatte eine junge Augustinernonne namens Juliana von Lüttich im Jahr 1209 eine Vision: Die Scheibe des Vollmondes (Symbol für die Kirche) hatte einen schwarzen Fleck, und dieser Fleck, so soll es Christus ihr erklärt haben, sei das im Kirchenkalender noch fehlende Fest zu Ehren der Eucharistie, das Fest zur Verehrung des Altarsakraments.
Fronleichnam wird am 11. August 1264 von Papst Urban IV. (er war früher Erzdiakon in Lüttich) durch die Bulle "Transiturus de hoc mundo" zum Fest der Gesamtkirche erhoben. Auslöser dieser Entscheidung war das Blutwunder von Bolsena (Mittelitalien), das von ihm im Jahre 1263 als echtes Wunder anerkannt wurde.
1311 bestätigt Papst Clemens V. das Fronleichnamsfest auf dem Konzil von Vienne.
1317 ordnet Papst Johannes XXII. die endgültige aktive Durchführung des Festes für die gesamte Kirche als verbindlich an.
Das Kirchenfest wurde auf dem Konzil von Trient (1545-1563) nochmals bestätigt. Dies zielte in Richtung des neu entstanden Protestantismus und solle als "Demonstration des katholischen Glaubens" verstanden werden.
Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herren Leib‘ ab, von vrôn ‚was den Herrn betrifft‘ (siehe auch Fron, z. B. bei 'Frondienst') und lîcham (‚der Leib‘).
[Das Fest hat also nichts mit der Leiche Jesu zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des Altarsakramentes.]
Der eucharistische Christus wird am Prangertag oder Blutstag *), wie Fronleichnam regional auch genannt wird, außer mit Weihrauch und Altarschellen oft auch mit gestreuten Blumen, mancherorts mit Salutschüssen gegrüßt.
zitiert aus WIKIPEDIA - Die freie Enzyklopädie
Weitere Informationen unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Fronleichnam
*) Weitere Namen sind der "Herrgottstag", "Herrenleichnamstag" oder "Sakramentstag".
10 Tage nach Pfingsten, immer an einem Donnerstag (in Anlehnung an den Gründonnerstag, an dem Jesus das eucharistische Mahl zum ersten Mal mit seinen Jüngern gefeiert hat) , feiert die Katholische Kirche das Fronleichnamsfest.
Fronleichnam ist einer der volkstümlichsten und buntesten Feiertage im Kirchenjahr.
Dabei finden in vielen Orten in Bayern prachtvolle Prozessionen statt. Der Prozessionsweg ist mit Birken-bäumchen eingesäumt, die Häuser sind mit roten Fenstertüchern geschmückt. Die Straßen sind mit frischem Gras eingestreut und die Flächen vor den Stationsaltären haben einen Blumenteppich - ein aus Blumen, Blüten und Blütenteilen gestaltetes Ornament oder Bild, das wie ein Teppich auf dem Boden angelegt wird. Die Blüten werden ganz oder in Teilen zu bildhaften oder abstrakten Arrangements auf dem Boden ausgelegt.
Die Fronleichnamsprozession versinnbildlicht gelebtes bayerisches Brauchtum und Christentum, auch bei uns in Vohburg.
Und der Obst- und Gartenbauverein hat seinen Anteil daran. Unsere Verbundenheit mit der Pfarrgemeinde wird
auch in diesem Jahr wieder deutlich, wenn wir zum 14. Mal ein religiöses Motiv in einen Blumenteppich darstellen.
Für den Fronleichnamsalter 2018 hat Rosmarie Grimm das Symbol
B r ü c k e und W a s s e r ausgewählt.
Fotos: Hans Peter Stoll am 31.05.2018
Das Motiv für den Blumen-teppich im Jahr 2017:
das "Scheyrer Kreuz" - eine Monstranz des Klosters Scheyern, die der Überlieferung nach einen Splitter des Heiligen Kreuzes bewahrt..
Die Scheyrer Kreuzreliquie ist nach der Form des byzantinischen Patriarchenkreuzes gefasst; das erklärt die beiden Querbalken.
...
Nach Unterlagen des Klosters kam das Kreuzpartikel erstmals während der Amtszeit von Abt Ulrich III.(1135-1160) in die Abtei, doch erst dessen Nachfolger setzte es 1180 der öffentlichen Verehr-ung aus. Am 18. Juni 1362 wird Scheyern als "Kloster des Heiligen Kreuzes" am Papstpalast in Avignon genannt.
Über Jahre hinweg haben sich Rosemarie Ehmann, Rosmarie Grimm, Ilona Müller und Martha Schrötzlmair immer wieder mit Herzblut in dieser Angelegenheit engagiert und mit Fleiß und Tatkraft das "Projekt Fronleichnamsaltar" vorangebracht. Glückliche Umstände haben dazu beigetragen, dass sich der "Altar des Obst- und Gartenbauvereins" aus den bescheidenen Anfängen im Jahr 2004 - wie auch in unserer Bildergalerie zu sehen - zu seiner heutigen Form weiterentwickeln konnte.
Aber der Reihe nach:
2004 |
diente ein Küchentisch mit einer leichten Erhöhung als Altar und ein passender Vorhang wurde zum Altartuch. |
2005 |
wurde von Konrad Reichmann und Stefan Schrötzlmair ein Altaraufsatz in Massivholz gefertigt und von Udo Mielke künstlerisch gestaltet. |
2006 |
wurde dieser Aufsatz um einen Altarunterbau ergänzt. Auch dieser wurde von Herrn Reichmann und Herrn Schrötzlmair aus massivem Holz hergestellt und von Herrn Mielke passend lackiert und verziert. Der Küchentisch hatte ausgedient. |
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In den Jahren 2005, 2007, 2009 und 2011 erhielten wir von Frau Gertrud Sigl für unseren Altar einen geschnitzten Christus. Hierfür sagen wir nochmals ein herzliches "Vergelt's Gott". |
2012 |
konnte vor der Mariensäule aus Platzgründen kein Altar aufgebaut werden. |
2013 |
entfällt für den Obst- und Gartenbauverein der Fronleichnamsaltar wegen einer Baustelle am Burgberg. |
2014 |
Aus familiären bzw. gesundheitlichen Gründen müssen Ilona Müller und Martha Schrötzlmair auf eine weitere praktische Mitarbeit leider verzichten. Mit ihrem Rat und Blumenspenden werden sie den Gartenbauverein aber weiterhin unterstützen. |
2014 |
Die Familie Schrötzlmair stellt den Altar dem Gartenbauverein als Dauerleihgabe zur weiteren Nutzung zur Verfügung. |
2014 |
Aus dem Nachlass von H. H. Pfarrer Josef Deschle erhält der Obst- und Gartenbauverein als Spende von Herrn Max Kopp eine Madonna mit Christuskind und von Frau Maria Rottenkolber ein Kruzifix. |
Noch im gleichen Jahr können neue Mitstreiterinnen für unser Projekt "Fronleichnamsaltar" gewonnen werden: Brigitte Kabiczek, Betty Berends, Fanny Kopp und Maria Goldbrunner. In der Folgezeit sind es noch Hannelore Grimm und Wally Bachl, die sich zur Mitarbeit bereiterklären und das Team verstärken. Dieses wird z.B. bei der Blumensuche und der Bereitstellung von sonstigem Material von weiteren Personen gerne unterstützt.
Und es wird schon einiges gebraucht an frisch gemähten Gras, an Blättern, an Weinlaub und an den verschiedensten Blüten, die die Natur zu diesem Zeitpunkt hervorbringt. Die Farben, die in der Natur aktuell verfügbar sind, bestimmen das Motiv des Blumenteppichs.
Wir sind uns auch einig, dass nur das Material im Blumenteppich verarbeitet wird, das "von fleißigen Händen" in der Natur gesammelt werden konnte. Einen Zukauf von Blüten und Blumen konnten wir bislang vermeiden.
Schlicht aber schön, das soll auch weiterhin unser Motto sein.
Folgende Motive wurden bislang in den Blumenteppichen abgebildet:
Jahr |
das Thema: |
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Jahr |
das Thema: |
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Jahr |
das Thema: |
2004 |
"Kelch" |
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2005 |
"Auge Gottes" |
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2006 |
"Alpha + Omega" |
2007 |
"Herz Jesu" |
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2008 |
"Jakobsmuschel" |
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2009 |
"Kreuz" |
2010 |
"Weinrebe" |
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2011 |
"Christusmonogramm" |
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2012 |
"Sonne und Taube" |
2014 |
"Regenbogen" |
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2015 |
"Engel der Kulturen" |
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2016 |
"Monstranz" |
Der Gesamteindruck wird natürlich mitbestimmt vom Altarschmuck: von den maßgeschneiderten Altardecken aus rotem Samt (die Rosmarie Grimm genäht hat), von den vier silbernen Kerzenständern, von Kreuz oder Madonnenfigur (wird je nach Motiv ausgewählt) und von den Blumenarrangements, die liebevoll zusammengestellt werden, um dem Altar den letzten Glanz zu verleihen.
In der nachfolgenden Bilderschau sind 12 Jahre "Blumenteppich für Fronleichnam" dokumentiert.
Interessierte finden anschließend noch einige Anmerkungen zum Thema Fronleichnamsprozession oder können noch tiefer in die Materie einsteigen, wenn Sie sich von den entsprechenden Links weiterleiten lassen.
Hintergrundinformationen: Rosmarie Grimm, Martha Schrötzlmair, Max Kopp
Koordination der Arbeitseinsätze/Anwesenheitslisten: Rosmarie Grimm
Fotos: Rosmarie Grimm, Peter Ehmann und Werner Grimm
© HPStoll, 08.03.2017
Die schnelle Verbreitung des Festes, es war vor allem der Orden der Dominikaner, der die Ausbreitung gefördert hat, zeigt wie gerne das Fest in den Gemeinden angenommen worden ist. Fronleichnam ist geradezu charakteristisch für Frömmigkeit im hohen Mittelalter.
Die erste Sakramentsprozession in Bayern findet 1273 in Benediktbeuern statt, in Köln wird das Fest erstmals 1279 mit einer Prozession begangen; weitere Orte folgen.
"An Fronleichnam ist der Himmel unterwegs".
An diesem Festtag trifft sich die Gemeinde traditionell zu einem Gottesdienst mit anschließender Prozession.Dabei trägt der Geistliche den Leib Christi in Form der Hostie durch Straßen (und Felder). Die Hostie befindet sich in einer Monstranz (abgeleitet vom lateinischen monstrare = zeigen), einem mit Gold und teilweise auch Edelsteinen verzierten liturgischen Gefäß, das häufig überdacht ist von einem Stoffbaldachin (Tragehimmel).
Mit der Fronleichnamsprozession knüpfen die Christen an die lange katholische Tradition der Bitt- und Flurumgänge an.Die Prozession macht an vier Altären (Stationen) Halt, um alle vier Himmelsrichtungen abzuschreiten. Da es auch vier Evangelien gibt, wird an jedem Altar aus einem anderen Evangelium gelesen. An jedem der Altäre wird mit der Monstranz der Segen erteilt, indem sie in Kreuzform geschwenkt wird.
Je nach Region wird die Prozession von Musikanten, Gebirgs-oder Böllerschützen begleitet.
Neben der Prozession durch Straßen und Wege gibt es auch Schiffsprozessionen, z.B. die Seeprozession in Seehausen am Staffelsee.
.......
Bei Recherchen zum Thema Fronleichnam bin ich auf diesen Artikel von Dr. Eckhard Bieger, SJ gestoßen, den ich gerne noch vorstellen wollte:
[ ...] Gezeigt wird das Brot an Fronleichnam den Häusern der Stadt und den Feldern, die damit gesegnet werden.
Der Papst beauftragte den bedeutendsten Theologen des 13. Jahrhunderts mit der Formulierung der Texte zu dem neuen Fest.
Die Hymnen, die Thomas v. Aquin gedichtet hat, werden bis heute gesungen.
Der folgende Text fasst die Lehre von der Eucharistie zusammen. Brot und Wein stehen für den gekreuzigten Messias, zugleich ist der Glaube herausgefordert, im Brot den Leib und im Wein das Blut Jesu zu erkennen.
Das Geheimnis lasst uns künden,
das uns Gott im Zeichen bot:
Jesu Leib für unsre Sünden
hingegeben in den Tod.
Jesu Blut, in dem wir finden
Heil und Rettung aus der Not......
Gottes Wort, ins Fleisch gekommen,
wandelt durch sein Wort den Wein
und das Brot zum Mahl der Frommen,
lädt auch die Verlornen ein;
der Verstand verstummt beklommen,
nur das Herz begreift`s allein ....
Die Menschen können im Brot Christus selbst schauen. Die Monstranz, oft als Sonnenscheibe gestaltet, unterscheidet die Brotscheibe und hebt sie heraus. Vorausgegangen war, dass der Priester die Hostie und den Kelch jeweils über den Kopf gehalten hat, damit die Menschen die Gegenwart Jesu schauen konnten. Das entsprach ganz dem Denken und Fühlen der gotischen Epoche, die auf das Schauen eingestellt war.
Das zeigt sich nicht zuletzt daran, dass in der Gotik die Mauern der Kirchen durch bemalte Glasfenster ersetzt wurden.
Dieser Glaube an die sinnlich fassbare Gegenwart des auferstandenen Jesus in dem konkreten Brot und dem Wein wurde von den Reformatoren nicht mehr geteilt. Auch hier drang eine Fragestellung des Mittelalters in den Vordergrund, ob nämlich das Brot und der Wein nicht nur ein Zeichen für die Gegenwart Jesu, sondern die Gegenwart selbst sein konnten. (Kommunion in die Hand)
Das Abendland hatte unter dem Einfluss des germanischen Denkens das Symbolverständnis der frühen Kirche verloren.
Die Verbindung von dem Leib Christi, der die Kirche ist, und dem Leib, der in den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig ist, wurde nicht mehr deutlich gesehen. Die Gläubigen beten den Leib Jesu an, ohne noch im Bewusstsein zu haben, dass sie selbst durch das Brot zum Leib Jesu aufgebaut werden.
[ .....] Auch der Barock und das 19. und 20. Jahrhundert feierten Fest und Prozession mit großer Intensität.
Wenn immer die Obrigkeit den Katholiken nicht wohl gesonnen war, wurde Fronleichnam zu einer öffentlichen Demonstration katholischer Religiosität.
Hier wird das Erbe der frühen Christen wieder lebendig:
Der eigentliche Herr, der König, ist der auferstandene Christus, der nicht durch Waffen herrscht, sondern indem sich die Menschen seinem Gesetz des Handelns anschließen.
Autor: Dr. Eckhard Bieger, SJ
siehe auch: www.kath.de/lexika/typisch_katholisch/fronleichnamsprozession.html
Feiertagsregelung für Fronleichnam
Heute ist Fronleichnam nicht mehr überall Feiertag.
In Österreich ist der Tag noch für alle frei, in der Schweiz und in Deutschland ist die Regelung regional verschieden.In Deutschland ist Fronleichnam ein Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. In Sachsen nur in einigen, bestimmten Gemeinden im Landkreis Bautzen und im Westlausitzkreis und in Thüringen nur in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung.
Fotos: Fotostudio Krakowitzer, Vohburg - alle Bilder vom 15.06. - Fronleichnamsprozession 2017
"Dankbarkeit ist eine Pflicht, die erfüllt werden sollte -
die aber zu erwarten keiner das Recht hat."
(Jean-Jacques Rousseau, Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher, Wegbereiter der Franz. Revolution)
Wir sehen das doch etwas anders und möchten es lieber mit einem anderen Franzosen halten, Marcel Proust, und sagen deshalb allen Dank, die den Obst- und Gartenbauverein bei unserem Projekt "Blumenteppich/Fronleichnamsaltar" unterstützen, unterstützt haben oder es weiterhin gerne tun wollen.
Wir bitten auch um Nachsehen, wenn wir jemand vergessen haben sollten zu erwähnen.
Ein ganz großes "Dankeschön" geht natürlich an die Männer, die uns beim Altaraufbau über die ganzen Jahre so aktiv und fleißig geholfen haben: Stefan Schrötzlmair, Max Kopp und Werner Grimm.
Wir wissen, dass dies alles keine Selbstverständlichkeit ist. Aber es tut in der Seele gut, immer wieder erfahren zu dürfen, dass auf euch Verlass ist. Ihr seid da, wenn man euch braucht. Dafür nochmal: Danke!
"Lasst uns dankbar sein gegenüber Menschen, die uns glücklich machen.Sie sind liebenswerte Gärtner, die unsere Seele zum Blühen bringen."
(Marcel Proust, französischer Schriftsteller, 1871-1922)
Wir bedanken uns an dieser Stelle auch für das das Verständnis unserer Familien.
Aber wir tun nur, was wir tun müssen - es ist uns einfach wichtig.
Rosmarie Grimm
(im Namen aller Frauen)