Holunder und Gesundheit

Die jungen Dolden und Blätter gleich wie andere Kräuter gesotten, und in der Speis genossen, treiben aus den Rotz und die Gallen. Die Wurzel in Wein gesotten, und in der Speis genossen, ist den Wassersüchtigen sehr gut, denn sie treibt gewaltig das Wasser aus dem Leib.  Die Rinde in Wein gesotten, so sie noch grün ist, das getrunken, machen erbrechen. In Salzwasser gesotten, nimmt sie die Geschwulst der Füße."

Dieser Eintrag in einem Kräuterbuch aus dem 17. Jahrhundert zeigt, dass in der Volksmedizin alle Teile des Holunders genutzt wurden. Die vielfältigen Heilwirkungen des Holunders gründen sich auf lange und gute Erfahrungen.

Obwohl man um seine Wirkstoffe weiß, gelten pharmakologisch nur seine Blüten als offizinell (=arzneilich).

In der modernen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) sowie in der Homöopathie findet die gesamte Pflanze Anwendung.

Der aus Hollerbeeren gepresste Saft ist eines der besten pflanzlichen Mittel zur Stärkung der Immunabwehr bei gleichzeitiger antiviraler Wirkung und damit hochwirksam nicht nur bei grippalen Infekten.

Und manchmal hilft auch der Zufall:  Die hervorragende Wirkung der Holunderbeeren gegen Neuralgien wie Ischias oder Trigeminusneuralgie stellte sich heraus, als Berthold Epstein, ein Prager Arzt, einem Patienten Portwein zur Kräftigung verordnete und es zu einer   erstaunlichen Verbesserung des Leidens kam. Dem Patienten wurde aber kein Portwein, sondern ein mit Holundersaft gefärbter Wein verabreicht. Epstein setzte daraufhin reinen Holundersaft mit Zusatz von 20% Alkohol erfolgreich bei der Behandlung von Neuralgien ein.

Dass nicht nur die Getränkeindustrie den Holunder für sich entdeckt hat, zeigen die folgenden Beispiele:

Weiterführende Informationen erhalten Sie auch über folgende Links:

http://www.fid-gesundheitswissen.de/pflanzenheilkunde/holunder/

https://www.kraeuter-verzeichnis.de/kraeuter/holunder-neu.htm

Vohburg, am 15.08.2017  HPStoll