Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Anmerkung: Wir haben hier keinen Wert auf Chronologie gelegt.
Nehmen Sie es doch einfach so, wie es kommt.
Protokolleintrag am 27.04.1947
Vom Lagerhaus Münchsmünster sind 7 Ztr. Thomasmehl statt Stickstoff eingetroffen und wurde an 28 Mitglieder, welche das Los entschied, mit je 25 Pfund zum Preis von 1,40 Mark verteilt.
Auf der Herbstversammlung am 03.12.1950 wird das langjährige Ausschußmitglied Hochw. Herr Pfarrer Fischer verabschiedet. Er war über 13 Jahre Vereinsmitglied und hat zum 1.02.1951 seine neue Pfarrstelle in Engelbrechtsmünster zu übernehmen. Der Verein bedankt sich "mit von Herzen kommenden Abschiedsworten" und überreicht ein kleines Geschenk in Form von 50 Zigarren.
Obstkerne - wir brauchen Obstkerne - es fehlt an Saatgut!!
Auf der Herbstversammlung am 09.11.1947 richtet ...... Schönacher nach seinem Vortrag über das Düngen und Spritzen von Obstbäumen einen dringenden Appell an alle Anwesenden. Jeder Verein solle mindestens 1/2 Pfund Obstkerne abliefern. Die gesammelten Obstkerne sollen so bald als möglich bei Herrn Vorstand Eichstätter abgeliefert werden.
Unsere Urgroßväter konnten damals noch aus bestimmten Naturbeobachtungen Erkenntnisse für die Gartenarbeit ziehen.
So halten sich zum Beispiel Obstgärtner Ende Februar einige Apfelbaumzweige ins Haus und stellten sie in eine Vase. Schon bald erblühten die Zweige und aus der Anzahl und der Qualität der Blüten konnten die Gärtner auf den zu erwartenden Ertrag im Sommer und Herbst schließen.
Der Hintergrund ist folgender: Viele der guten alten Obstsorten, wie z.B. der "Boskoop" alternieren, d.h. in einem Jahr bringen sie sehr viele Blüten und Früchte hervor, im darauffolgenden Jahr tragen sie jedoch fast gar nicht. Durch das "Blühorakel" erkannte der Obstbauer frühzeitig, was ihn erwartete. Erschienen an den Zweigen in der Vase nur wenige Blüten, dann stand ein Pausenjahr bevor, und der Gärtner hielt sich beim Baumschnitt zurück. Denn nach starkem Rückschnitt treiben die Bäume auch stark durch, da sie das Verlorene ersetzen möchten und es bleibt ihnen kaum Kraft zur Blütenbildung übrig.
Waren die Zweige in der Vase dagegen über und über mit Blüten bedeckt, dann griff der Obstbauer beherzt zur Schere. Damit bremste er die Fruchtbildung und verhinderte, dass sich der Baum erschöpfte.
So blieb dem Gehölz auch im Jahr danach noch genügend Energie für die Blütenbildung.
Nach einem sehr kalten Winter verriet der Vasenschmuck dem Gärtner außerdem, wie sehr die Blattknospen und Blüten des Baums unter dem Frost gelitten hatten.
zitiert aus: Gärtner Pötschke-Kalender "Der Grüne Wink" - Tagesblatt vom 21. Februar 2016