Die Quitte

"Konstantinobler " - Apfelquitte

"Bereczki" - Birnenquitte

Heilige Frucht der Aphrodite

Mit ihren leuchtend gelben Früchten putzt sie sich im Herbst besonders heraus und stellt damit ihre artverwandten Geschwister, Apfel und Birne, in den Schatten. Quittenbäume wurden schon vor 4.000 Jahren kultiviert und gehören zu den ältesten Kernobstarten. Sie stammt aus dem Kaukasus und den Wäldern Nordpersiens. Von dort kam sie über das Mittelmeer in unsere Gefilde. Hier gedeiht sie besonders gut im Weinbauklima.

 

Ihr botanischer Name Cydonia oblonga  leitet sich von der Stadt Kydonia auf der Insel Kreta ab. In der griechischen Mythologie ranken sich zahlreiche Legenden um den „goldenen Apfel“, der traditionell auch zu jedem Hochzeitsmahl gehörte.

Die Mischung aus dem lieblichen Wohlgeschmack des Fruchtfleisches und der gleichzeitig herbe Beigeschmack symbolisieren Freud und Leid der Ehe.


Die Frucht des Quittenbaumes hat nicht nur eine große Geschichte, sie bereichert auch die gesunde Ernährung. Zunächst muss man aber erst die harte Frucht zerkleinern. Hier hilft eine Nacht im Gefrierschrank.

Danach eignen sich Quitten hervorragend zur Herstellung von Säften, Gelees, Mus, Konfitüren, Quittenbrot usw. Selbst pikante Chutneys lassen sich daraus kreieren.

 

Inhaltsstoffe

Die Hauptinhaltsstoffe sind Gerbstoffe, Schleimstoffe, Fruchtsäuren, Pektine, Vitamine, Mineralstoffe und Flavonoide.  Die Kerne enthalten allerdings Blausäure. In der Quittenschale finden sich ätherische Öle, die feuchtigkeits-bindende Eigenschaften haben.

 

Wirkung und Verwendung als Heilmittel

Quitten wirken entzündungshemmend und adstringierend (zusammenziehend).

Als überliefertes Heilmittel gilt Quittenmus bei Magen-Darm-Erkrankungen wegen seines hohen Pektingehalts und wegen der Gerbstoffe.

Gegen einen rauen Hals hilft Quittengel: Dazu ganze Quittenkerne mit frischem Wasser bedecken und köcheln, bis ein schleimartiges Gel entsteht. Mit diesem Gel mehrmals am Tag gurgeln.

Die Kerne kann man auch trocknen. Sie werden dann bei Halsschmerzen gelutscht (ist auch gut für die Stimme). Natürlich dürfen sie wegen der Blausäure nicht zerkaut werden.

 

Standort und Sortenwahl

Quitten lieben einen warmen Standort, mögen keine Staunässe und bevorzugen gut durchlüfteten, nährstoffreichen Boden.

Landläufig wird zwischen Apfel- und Birnenquitten unterschieden. Es gibt eine Vielzahl von Sorten, die für unterschiedliche Standorte geeignet sind.

 

Ernte und Verarbeitung

Quitten sollten erst geerntet und verarbeitet werden, wenn sich gut ausgereift sind und sich die grüne Grundfarbe in leuchtendes Gelb verwandelt hat. Die Früchte halten sehr lange (ca. 10 Wochen) und können genauso wie Äpfel aufbewahrt werden →  kühl lagern.

Wegen des hohen Tanningehalts können Quitten nicht roh gegessen werden.

Erst durch das Kochen verschwinden diese Gerbstoffe.

 

Zitiert aus: 

Die Speisekammer der Natur

Kochen im Einklang mit den Jahreszeiten

Von Murkusine Guthjahr

 

Erhältlich beim Obst- und Gartenbauverlag (Bestellnummer: 499305)


Vohburg, am 30.09.2021                        HPStoll